Germanen
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D Germane si indoeuropäischi Völkerschtämm gsi, wo während dr Iisezit in Skandinavie und Norddütschland agsidlet gsi si und sich vo dört nach Süden, Oschten und Weschten uusbreitet hai. Si unterscheide sich vo andere indogermanische Völker wo in Middeleuropa gläbt hai, dass si nit dr Hallschtatt Kultur oder dr Urnefälder Kultur aghört hai [1], und dass wäge Luutveränderige, die germanischi Luutveschiebig, ihri Schproch im erschte Johrhundert v.Chr. sich dütlich vo andere Indogermanische Sproche het afo unterscheide.
Mä unterscheidet drei Gruppe: D Nordgermane, wo vor dr Völkerwanderig in Skandinavie gläbt hai, d Oschtgermane (Gote, Wandale, Rugier, Burgunder) wo sich im erschte Johrtuusig v.Chr. zwüsche dr Oder und Bug niederglo hai, und d Weschtgermane (u.a. Angle, Sachse, Suebe, Langobarde, Bataver, Friese, Cherusker, Franke, Markomanne), wo s hütige Dütschland und Holland bevölkeret hai [2].
Inhaltsverzeichnis |
[ändere] Name
Dr Begriff Germane tritt zum erschte mol uf in dr Beschribig vom Sig in dr Nöchi vo Clastidium im Johr 222 v.Chr. vom römische General Marcus Claudius Marcellus, wo aber drmit Gallier gmeint het, wo südlich vo de Alpe gläbt hai. Dr Julius Cäsar het em Wort si hütig Sinn gä.
Früener het me s Wort Germane vo ger (Schpeer) und mann (Ma) abgleitet, aber das isch nit haltbar und de Nam isch bis hüt nöd erchlärt.
[ändere] Uusgseh
Wie d Germane uusgseh hai, weiss me uus Uusgrabige und uus Beschriibige vo Römer. Dr Tacitus, wo nie bii de Germane gsi isch, het in siim Buech Germania d Germane beschriibe. Ihri Auge siige blau, d Hoor rötlich und dr Körper sig gross und schtark.[3] Biim e Deil vo dä Schtämm hai d Manne s Hoor imen än Art Pfürzi, em sogenannte Suebechnübbel, zsämmebunde. B Fraue hai ä Scheitel gha.[4]
D Chleider vo de Manne und Fraue siige gliich: Unterchleider (dr Tacitus het se nit nöcher beschribe, aber das si Hose und Chittel bi de Manne, Rock und Bluse bi de Fraue gsi) wo äng am Körper aligge, und a Umhang wo mit ere Fible oder em ä Dorn zsämmeghalte wird. Bi de Fraue siig dr Umhang us rot gfärbtem Liinduech. D Germane wurde au Fell vo wilde Dier aha. Bsundrigs beiidruckt isch dr Tacitus drvo gsi, dass bii de riiche Manne d Underchleider so äng gsi siige, dass me alli Körperdeil haig chönne gseh, und dass b Fraue keini Ärmel an de Chleider gha hai, und me d Ärm und a Deil vo de Brüscht het chönne gseh.[5] An de Füess hai sie Schnüerschueh drait.[6]
[ändere] Gsellschaft
Die germanischi Gsellschaft het sich in drei Schtänd deilt: die Adlige wo zum Tail säge dass si vo dä Götter abschtamme, die Freie, wo die grossi Mehrheit vo dä Germane bildet hai, bolitischi Rächt gha und Wehrdienscht gleischtet hai. Dr Räscht vo dr Bevölkerig isch halbfrei—befreiti Sklave oder Aghörigi vo unterworfene Nochberschtämm—oder versklavt gsi. D Sklave si äntwäder in d Sklaverei gebore, im Chrieg gfange gno oder wäge Schulde versklavt worde. [7].
Die wichtigscht gsellschaftligi Eiheit isch d Grossfamilie, d Sippe, gsi. Si het sich um dr Einzeln kümmeret, ihm zu siim Rächt verholfe, ihn beschützt und si Ehr wider hergschtellt dur Bluetrach oder, schpöter, dur s Iidriibe vo Wergäld. D Sippe si in Hundertschafte zsämmegschlosse gsi, wo emenä Gau aghört hai. Alli Gau zsämme hai dr Schtamm uusgmacht.
D Lüüt hai in Einzelhöf, Wiiler und Dörfer gwohnt, wo uf em Land vo ihrer Sippe gsi si und wo s au verdeilt het. S het Allmänd (Wälder, Gwässer und Weide) gha, wo vo allne hai chönne bruucht wärde. S Huus und si Umfridig hai sakrali Bedüütig gha als Sitz vo de Huusgötter und als Friedhof vo dä Vorfahre. S Stammesgebiet isch vom enä breite Schtreife Ödland umgä gsi, fr zum Konflikt mit Nochberschtämm z vermiide.
[ändere] Verfassig und Rächt
[ändere] S Ding
D Versammlig vo de freie Manne, wo zum Ding oder Thing (nordgermanisch) zsämme cho si, isch dr Souverän gsi, in Schtämm won ä demokratischi Regierigsform gha hai wie d Sachse; aber au in Schtämm wo vomen ä König regiert worde si, het sich dä müesse an Entscheidige vom Ding halte. Die Adlige hai im bolitische Läbe a füehrendi Rolle gschpilt. Si hai em Ding Vorschläg gmacht, wo die het chönne anäh oder ablähne. D Entscheid si eischtimmig gsi. Vor allem wichtige Sache si vor s Ding brocht worde wie Chrieg und Fride oder d Befreiig vo Sklave. S Ding isch au es Gricht gsi wo über Landesverrot, Chriegsverbreche, und ehrlosi Date grichtet het. Si het dr Däter chönne us dr Gsellschaft uusschtosse, ihn zum Dot verurdeile und au Dodesart beschtimme.
D Ding si am Dag under freiem Himmel abghalte worde am enä traditionellen Ort, d Dingschtatt. Dr Dingfride isch erklärt worde, d.h. d Dinglüt hai müesse ruhig si. In de früehere Ziite isch d Bedeiligung am Ding eini vo de Pflichte vo alle Manne, wo Waffe drait hai, gsi, aber si Wichtigkeit isch immer chliiner worde. Im Frankeriich isch s Ding vo allne Manne numme no dreimol im Johr under dr Leitig vom Graf zsämmecho, während s ufbotnige Ding numme no vo de Schulze und ihr Schöffe bsuecht worden isch. Zwüsche de Sitzige isch a Dingfrischt gsi (z.B. 40 Nächt bi de Franke).
D Dingpflicht isch im Middelalter schtändisch worde und schliesslig vo dr schtaatlige Juschtiz verdrängt worde. D Ding als Volksversammlige hai in Skandinavie in erä neue Form überläbt (Volketing, Storting und Althing). D Landsgmeind wie mä si in dr Schwiiz kennt, schtammt nit diräkt vom alte germanische Ding ab.[8]
[ändere] d Afüehrer
D König hai zu beschtimmte Sippe ghört, aber wichtiger as d Härkunft isch Düchtigkeit gsi. Si hai sakrali und richterligi Funktione gha und si d Afüehrer im Chrieg gsi, ä Rolle wo in königslose Schtämm Herzög (ahd. herizogo, dä wo vor em Heer zieht) gschpilt hai, wo für d Duur vom Chrieg gwählt worde si, wie zum Bischbil dr Armin oder dr Widukind. In dä früehnere Ziite hai vor allem d Oschtgote König gha, bi de Weschtgote isch das erscht im Verlauf vo dr Ziit cho. D Afüehrer, König oder Herzög, hai Gfolgschafte bildet, wo gschwört hai ihne dreu z bliibe.
[ändere] s Rächt
S germanische Rächt isch es mündligs Gwohnhetsrächt gsi und isch gnosseschaftlig und sozial gsi. Im Allgemeine het sich jede frei Ma sälber um siis Rächt kümmeret, aber mänggisch het er d Sippe um Hilf müesse bitte. Urschprünglig isch s Rächt ehnder uf Wiederguetmachig als uf Strof basiert gsi. Öpper wo Schade erlitte het, het än Entschädigung verlangt vom Däter und siiner Sippe, s Wergäld im Fall vomene ä Dotschlag. Wenn s nit zahlt worden isch, het a Bluetfehd exischtiert zwüsche de beide Grossfamilie. D Schtaate, wo unter em germanische Iifluss uffbaut worde sii, hai zerscht s alte Rächt übernoh, aber denn hai si s durch d Verfolgig vo Verbrecher dur e Schtaat ersetzt, än Entwicklig wo am Ändi vom 12. Johrhundert fertig gsi sich.[9]
[ändere] Gschicht vom gschribnige Volksrächt
Erscht im fümfte Jorhundert n. Chr. hai d Weschtgote im Codex Euricianus (um 475 n.Chr) und in dr Lex Romana Visigotorum (506) d Gsetz afo uufschriibe, d Burgunder hai d Lex Burgundionum (um 500) gha, d Oschtgote d Lex Theoderici. Au die Weschtgotischi Lex Salica schtammt uus dere Ziit. S Alemannische Volksrächt isch im Pactus Alamannorum (afangs siebts Johrhundert) und in dr Lex Alamannorum im achte Johrhundert uufgschriibe worde.[10] Die Kodex si, wie s scho ihri Ditel zeige, uf Vulgärlatinisch gschribe gsi mit a Hufe germanische Uusdrück. Nume d Angle und Sachse hai ihri Gsetz in dr Volksschproch uufgschribe.
[ändere] Wirtschaft
[ändere] Landwirtschaft
Die germanisch Wirtschaft isch uf dr Landwirtschaft ufbaut gsi. Sie hai Weize, Gerschte, Hafer, Rogge, Flachs, Hirse und Gmües abaut, und drfür en eifache Hoggepflueg brucht. Erscht siit dr Ziitwändi isch dr schwer Radpflueg ufcho. Under em Iifluss vo dä Römer hai si au afo Wii- und Obschtbau betriibe. D Fälder si während dr Iiseziit viereggig gsi, umrahmt vo Brachland. Schpöter hai d Fälder ehnder d Form vo lange Schtreife gha.
An Huusdier hai si Hünd, Chüeh, Säü, Rösser, Geisse, Schöf und Gflügel gha. Schtäll für d Dier si scho siit dr Bronzeziit bekannt. Während s in de warme Johresziite nit schwer gsi isch, d Dier z verpfläge, isch das im Winter es grosses Broblem gsi. Aschiinend hai si kai oder numme wenig Heu und anders Dierfuetter gmacht wo si hai chönne iilagere als Vorrat. Si hai brobiert so vil wie möglig vo ihre Chüeh, wo nach em Tacitus ihre Riichdum uusgmacht hei,[11] über ä Winter z rette; aber die meischte Säü si im Herbscht, sobald si fett gnue gsi si, gschlachtet worde.[12]
[ändere] Manufaktur
Manufakture het s fascht nit gä. Düecher und Chleider si in Heimarbet vo de Fraue hergschtellt worde. Au Milchprodukt si nummen in chliinem Rahme gmacht worde. Nur d Beschaffig vo Metall, s Schmide und s Verarbeite vo Gold isch scho früeh vo Bruefshandwerker gmacht worde.
[ändere] Handel
D Germane hai scho früeziitig under sich und mit em Middelmeergebiet Handel dribe. Rohschtoff wie Bernschtei und fertigi Ware si usduuscht worde. Blüeteziite vom Handel si d Bronzeziit und Ziit vom römische Wältriich gsi.[13]
[ändere] Schifffahrt
Wo si no in Nordeuropa gläbt hai, hai vili vo de Germane in dr Nöchi vom Meer oder vom enä Fluss gläbt. Scho fruehziitig isch dorum s Baue vo Boot und Schiff sehr entwicklet gsi. Vo de Schiff us dr Bronzeziit kennt mä nume Zeichnige, aber es schiint, ass si gross und seedüchtig gsi sin. In dr Iiseziit hai sich Schiffstypen entwicklet wo hüt no bruucht wärde. A Hochpunkt im Schiffsbau isch s 23 Meter lange "Nydamboot" uus em vierte Johrhundert n. Chr[14], wo mit Rueder und nit Paddel gruederet worden isch. Die sogenannte "Kvalsundschiff" schtamme uus em 7. Johrhundert, hai a Kiil gha, und hätte dr Konschtruktion noch chönne gseglet wärde, au wem mä kei Mascht oder Segel gfunde het. Es Schiff wo in im norwegische Oseberg gfunde worden isch, isch s ältischte ächte Langschiff.
D Germane hai ihri Boot bruucht fer zum fische und zum Handel driibe. D Skandinavier hai vom achte Johrhundert n. Chr. a, Aagriff uf lukrativi Ziil wie Chlöschter (Lindisfarne im Johr 793) und Schdedt im kontinentale Europa und in de britischen Insle gmacht. Si sin denn als Normanne oder Wikinger in ganz Weschteuropa gfürchtet gsi, wil si mit ihre Schiff in de meischte Flüss hai chönne schtromuf fahre und so Schdedt uusraube wo wiit vom Meer gsi si. Schliesslig hai sich a Deil vo de Normanne in England (878 im Gebiet nördlig vo dr Schtrooss vo London nach Chester) und Nordfrankriich (vo 911 a in dr Normandie) niiderglo. Si si au weschwärts über ä Atlantisch Ozean gfahre, hai 847 afo Island besiidle, 986 Grönland und hai ums Johr 1000 Amerika entdeckt.[15] Oschtwärts si si uf de grosse russiche Flüss nach Süde gfahre bis zum Kaspische Meer, hai Handel driibe und sich in Russland, Wiissrusland und dr Ukraine niidergloh.
[ändere] Schrift
D Germane hai erscht em 1. Johrhundert v.Chr. en eigeni Schrift afo entwickle. Die ältischte Schriftzeiche, d Rune ('gheimnisvolli Mitteilig', vgl. hochdütsch 'raunen'), si vor allem Zauberzeiche gsi. Vieräzwanzig Zeiche het s früeche Alphabet gha, wo nach den erschte sächs Rune Futhark heisst. Jedi Rune het a Name gha, und dr erschti Luut vo däm Name isch dr Luutwärt vo dr Rune gsi; z.B.f: fehu (Veh, Bsitz), u: ur (Uurochs). Mä weiss nit vo wo d Runeschrift chunnt. S git Expärte vo denke, ass Latinisch, anderi glaube ass s Nordetruskisch s Vorbild gsi sig. Die ältischte Schrifte schtamme vom 1. und 2. Johrhundert n.Chr. Vom Endi vom vierte Johrhundert a hai d Skandinavier agfange Rune in Schtei z meissle. Um s Johr 800 isch s Runealphabet in Nordeuropa verchliineret worde und het nume no sächzäh Zeiche gha. D Runekunscht het ums erschte Jortusig in Skandinavie ä Hochpunkt erreicht— ungfähr zwei duusig Schteidänkmöler si bekannt in Schwede vo dere Ziit.[16] Wäred ufem Kontinent d Ruune churz noch de Christianisierig verschwunde sind, sind si z England bis is 11. Joorhundert bruucht worde und z Skandinavie hend i abglegne Gegete d Lüüt bis is 18. Joorhundert no Ruune brucht.
Än anderi germanischi Schrift, s gotische Alphebet isch vom Abt Wulfila erfunde worde uus Rune, latinische und griechische Schriftzeiche. Drmit isch d Gotebible gschribe worde.
[ändere] Kunscht
Die ältischte Bischbil vo dr Germanische Kunscht us dr ältere Bronzeziit si im allgemeine ornamental und geometrisch abschtrakt gsi.
[ändere] Kunschthandwärk
D Germane hai mänggi kunschthandwärkligi Technike kennt, wie s Graviere und dr Kerbschnitt. Si hai ihri Arbede iigleit mit Materiale wi Chnoche, Bernschtei und Harz, aber d Farb het ä chliini Rolle gschbilt. In dr jüngere Bronzeziit si au Dier dargschtellt worde. Wie d Germane gege Süde vordrunge si, si si mit de Kelte und schböter mit de Völker vom Middelmeerruum in Kontakt cho und vo ihne beiiflusst worde. D Gote hai zm Bischbil d Filigran- d Granulationstechnike glehrt und hai ihri Arbede afo mehrfarbig mache. Vom 6. bis ins 10. Johrhundert unterscheidet mä drei Dierschdiil Periode. Zerscht si d Diermotiv, wo under römischem Iifluss in dr germanische Kunscht heimisch worde si, immer schterker schtilisiert worde. Denn hai d Germane au no afo d Flächtbandtechnik uus em öschtlige Middelmeerruum benutze, und dr neu Schdiil het sich bis in Norde verbreitet; in Middelschwede heisst er Vendelschdiil. Vo den änglischen Insle isch um 800 a Schdiil nach Nordeuropa cho vo halbblaschtische Dierfigure wo inenander verschlunge si, wo mä as Osebergschdiil kennt. Bis ins 11. Johrhundert si Diermotiiv vo grosser Bedütig bliibe, zsämme mit abschtrakter Ornamentik.
[ändere] Bildhauerei
D Bildhauerei isch wenig entwicklet gsi, und het sich uf Dier- und sältener Menschefigure, wo wohrschiinlig Götter dargschtellt hei–wie zum Bischbil s Figurebaar us Braak bi Eutin, beschränkt.
[ändere] Molerei
Numme sehr wenig gmolte Sache gits no, wien es Bild an erä Felsewand in Arsand in Norwäge, wo us dr Bronzeziit schtammt. [17]
[ändere] Religion
[ändere] Götter
Die früehgermanisch Religion isch ä Vermischig vom enä Fruchtbarkeitskult und dr Abetig vo Holzgötze gsi. S Pantheon vo dä Germane isch däm vo dä Grieche und Römer ähnlig gsi: D Götter hai menschligi Gschtalt gha und gläbt wie Mensche, aber übermenschligi Chräft gha. Zu de Fruchtbarkeitsgötter, de Vane, hai d Erdgöttin Nerthus und ihres männliche Äquivalent, de Gott Njördr ghört, sini Dochter, d Göttin vo dr Liebi Freyja, und sin Sohn Freyr ghört. Vo de Ase isch dr Wotan (nordgermanisch: Odin) dr wichtigscht gsi. Är isch dr Schöpfer vo dr Dichtkunscht und vom Zauber gsi, schpöter isch er au ä Chriegsgott worde. Dr Donar (altnordisch: Thor) het mit sim Hammer Fruchtbarkeit brocht und het d Buure gege d Rise beschützt. Dr Zio (altnordisch: Tyr) isch dr Chriegsgott gsi. Anderi Götter si dr Loki, de "Trickster" vode germanische Mythologie, dr Gott vom Liecht Baldr und si blind Brueder Hödr gsi.[18] Dr Baldr (dr Lüüchtend) isch dapfer und schön gsi, und alli hai en gärn gha, und will s Schicksal vo de Götter vo ihm abhänggt, het d Frigg alli Läbewäse usser dr Mischtle, wo so chlii und unbedüütend isch, lo verschpräche im Baldr nüt z Leid z tue. Dr Loki het s aber fertig brocht, ass dr Hödr uf a Baldr mit em ä Mischtelzwiig gschosse het und ihn so umbrocht het.[19]
So wie s d Grieche mit dä ägyptische Götter gmacht hai, hai au d Römer die fremde Götter ihren eigene gliichgschtellt, dr Wotan em Merkur, dr Donar em Jupiter, dr Zio em Chriegsgott Mars und d Frija dr Liebesgöttin Venus [20].
[ändere] Gottesdienscht
Tämpel hai d Germane am Afang nit baut für ihri Götter und si nur im Freie abätet. De best erforschti Opferplatz isch s Opfermoor vo Oberdorla, wo vom 6. Jh.v.Chr. bis is früeni Mitelalter Götter vereert worde sind. Schpöter hai si agfange Tämpel baue und dört hai si Götterschtatue us Holz oder Metal abätet. D Germane hai ihre Götter Opfer, unter anderem au Menschenopfer, brocht. Si hai gfiirt bi gemeinsame Kultässe mit Danze und Singe. A Brieschterschtand hai si nit kennt, dr Afüehrer het Brieschterpflichte übernoh [21][22].
[ändere] Mythologi
In dr Mythologie hai vor allem d Isländer es Wältbild entwicklet. Nach dr Edda isch d Wält vo de erste Götter uus em Liib vom Ris Ymir erschaffe worde. Schlussändlig wird d Wält wider undergo in er ä Kataschtrophe wo Ragnarök ("Götterschicksal", uf Dütsch ungenau als "Götterdämmerig" übersetzt) heisst und in dr Völuspa beschriibe wird. Nach em ä bsundrigs lange und schwere Winter frässe d Wölf Skalli und Hati d Sunne und dr Mond uf, d Schtärne schtürze vom Himmel und in de Ärdbebe, wo denn chömme, cha sich dr Fenriswolf vo siine Chette befreie, und d Midgardschlange erschiint. D Söhn vom Muspell unter dr Afüehrig vom Füürris Surtr, dr Fenriswolf und d Midgardschlange griife d Asen a und in dr Schlacht wo folgt töte sich vili vo dä Götter und ihre Fiind gegesiitig. Dr Füürris Surtr verbrennt am Schluss die ganzi Wält. Im End entstoot aber e noiji Welt.
[ändere] Chrischtianisierig
S Chrischtedum het sich vo Süde gege Norde unter dä Germane uusbreitet. D Gote, wo an dr Donau und in dr Krim mit Arianer in Kontakt cho si hai s Chrischtedum in dr arianische Form zwüschem vierte und sechste Johrhundert agnoh. Ihri Chille, im Gegesatz zu was im Weschte bassiert sich, isch a nationali Chille gsi, wo d Gottesdienscht in dr Volksschproch abghalte het. Au isch d Bible vom Bischof Wulfila uf gotisch übersetzt worde. Dr Arianismus isch mit de wandernde Gote, Vandale, Langobarde und Burgunder, wo vom Wulfila bekehrt worde si, au nach Weschteuropa cho.
Im fränkische Riich, wo im hütige Frankriich entstanden isch, si die iigwanderete Germane vo dr Bevölkerig absorbiert worde und hai sich zwüschem fünfte und nünte Johrhundert em Römische Glaube zuegwändet, deilwiis unter Gwaltawändig wie während de Chrieg gege d Langobarde und d Sachse und durch Gsetz, wo d Usüebig vo dr germanische Religion unter Schtrof gschtellt hai.
D Missionierig vo de Angelsachse vom Kontinent uus und dur d Ire het bis zum sibte Johrhundert duurt. In Nordeuropa het sich dr alt Glaube bis ins elfte Johrhundert chönne halte.
[ändere] Gschicht
D Römer si eigentlig erscht Ändi zweits Johrhundert v. Chr. mit Germane in Kontakt cho, wo d Teutone und Cimbre d Römer bi Noreia (im hütige Öschterriich) 113 v.Chr. gschlage hai [23]. D Römer wo zu säller Ziit vil Broblem gha hai mit keltische Schtämm, hai au Cimbre für Kelte ghalte. In dr zweite Hälfti vom erschte Johrhundert v.Chr. het dr Julius Caesar s keltische Gallie eroberet und vo denn a hai d Römer ä langi Gränze gege die germanische Schtämm, wo denn ungfähr s ganz Gebiet vo Dütschland bsetzt gha hän, müesse verdeidige. Dr Drusus het vo 12 bis 9 v.Chr. im Gebiet vo Holland ä baar germanischi Schtämm unterworfe [24], aber d Römer hai nach er ä verlorene Schlacht im Teutoburger Wald (9 n.Chr.) s vorzoge d Rhii- und d Donaugränze z befeschtige und z verteidige. D Kaiser Domitian, Trajan, Hadrian und Antoninus Pius (159 n.Chr.) hai chliineri Gebiet im Süde eroberet. 167 bis 180 si germanischi Grossschtämm, agfüehrt vo de Markomanne, in römischs Gebiet iigfalle, und dr Kaiser Mark Aurel het si fascht nit chönne zruggwärfe [25].
In de folgende Johrhundert hai sich vili chliineri Schtämm zue Grossschtämm zsämmegschlosse, wie zum Biischbil d Alemanne. Wil sich s Klima veränderet und d Bevölkerig schtark gwachsen isch, entscheide sich villi vo dä Schtämm wo ehnder im Oschte läbe nach den Agriff vo dä Hunne, dä Aware und dä Bulgare weschwärts z wandere. Die grossi Völkerverschiebig wird die germanischi Völkerwanderig gnennt.
[ändere] Quelle
- ↑ dtv-Atlas, op.cit., Band 1, p.20
- ↑ dtv Atlas, op.cit., p.109
- ↑ Tacitus, op.cit., § 4
- ↑ dtv Lexikon, op.cit. Band 7, p.210
- ↑ Tacitus, op.cit., § 17
- ↑ dtv Lexikon, op.cit. Band 7, p.210
- ↑ dtv Atlas, op.cit., p.109
- ↑ dtv Lexikon, op.cit., Band 4, p.115
- ↑ Gerry Johnstone, A Restorative Justice Reader: Texts, Sources, Context, Willan Publishing 2003, p.118
- ↑ dtv Lexikon, op.cit. Band 7, p.215
- ↑ Tacitus, Germania, 5.1
- ↑ Friedrich Schlette, Germanen zwischen Thorsberg und Ravenna, Urania-Verlag 1947, p.48
- ↑ dtv Lexikon, op.cit., Band 7, p.210
- ↑ dtv Lexikon, op.cit. Band 7, p.211
- ↑ dtv Lexikon, op.cit. Band 13, p.160
- ↑ dtv Lexikon, op.cit., Band 15, pp.291f.
- ↑ dtv Lexikon, op.cit., Band 7, p.211
- ↑ dtv Lexikon, op.cit., Band 7, p.212
- ↑ dtv Lexikon, op.cit., Band 1, p.309
- ↑ dtv Lexikon, op.cit., Band 7, p.212
- ↑ dtv Lexikon, op.cit., Band 7, p.212
- ↑ dtv Atlas, op.cit., p.109
- ↑ dtv Atlas, op.cit., p.89
- ↑ dtv Atlas, op.cit., p.95
- ↑ dtv Atlas, op.cit., p.99
[ändere] Büecher
- Tacitus: Germania. De origine et situ Germanorum liber
- dtv-Atlas zur Weltgeschichte, Band 1, Deutscher Taschenbuch Verlag, 1970
- dtv-Lexikon, Ein Konversationslexikon in 20 Bänden, Deutscher Taschenbuch Verlag, 1970