Hinduismus
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De Hindusimus (Sanskrit: हिन्दू धर्म: Hindū Dharma, सनातन धर्म Sanātana Dharma, वैदिक धर्म Vaidika Dharma) isch die drittgööscht Religioo und zellt 900 Milioone Aahänger, wo Hindu gnennt werdet. Die ältischte Schrifte vom Hinduismus sind d Vede (skrt. "Wüsse") und verbraitischti Buech isch d Bhagavadgita. De Hinduismus ist extrem unainhaitlich und goot vo polytheistische Idolvereerig bis zu monotheistische Philosophie. Drum gits au kai algemaingütligs Glaubesbikenntnis, wie im Christentum oder Islam. En Uusaag vom Hindusimus isch, as jede Mensch sini aigni Religioo het und drum gebis sovil Religioone wie Mensche. Die verschidnige Schuele lebet fridlich nebenand und betet und fiiret au gmainsam, trotz ganz unterschidliche Weltaschauige.
Usem Hinduismus sind de Buddhismus, de Jainismus und de Sikhismus entstande. Hüt mues de Hinduismus as e beliebti Fundgrueb för esoterischi Idee anehebe.
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[ändere] Richtige
- d Smarta ("Traditionaliste") berüefet sich am strengste uf d Vede und vereeret vor alem die füüf Huusgötter Vishnu, Shiva, Durga, Ganesha und Surya.
- d Vaishnava ("Vishnuvereerer") bitrachtet i de Regle de Vishnu as de all-ainig Gott und die andere Gotthaite sind im undergornet. E wichtigi Uusrichtig vom Vishnuismus bildet d Krishna-Vereerer, wo mit de Hare Krishna au im Weste vill Aahänger gfunde het, so de George Harrison vode Beatles. Vaishnava tendieret seer starch zum Monotheismus, wobi d Seel versuecht i Gott uufzgoo.
- d Shaiva ("Shivavereerer") betrachtet de Shiva und sini Famili als höchsti Gotthait. De Shivaismus üebt zum Tail grossi Kritik ade Vede uus.
- d Shakta ("Shaktivereerer") vereeret d Shakti as die höchsti göttlichi Energii. De Shaktismus isch eng mitem Tantrismus verchnüpft und e Witerbildig vom Shivaismus, lait aber uf d Vede kan Wert me. Well d Shakti s Symbol vode Groosse Göttin isch, sind i dere Uusrichtig Fraue weniger em männliche Weltbild unterworfe.
- d Saura vereered de Sunegott Surya und mit em no anderi Gotthaite. Die Richtig isch nöd sehr verbraitet.
[ändere] Gotthaite
Im theologische System vom Hinduismus stoot z oberst und im Aafang s unpersönliche göttliche Prinzip, s brahman. Es werd beschribe mit sat-chid-ananda ("Sii-Biwusstsii-Froid") und isch zitlos und durchdringt ales. Es werd au mit "Weltseel" beschribe ode as "Höchers Selbst vo Gott". Es cha nöd intelektuell verstande werde, sondern nur dur mystische Schau erfaare. Well da ade maiste Mensche nöd ggee isch, personalisierts sich da Göttliche Prinzip im Ishvara ("Herr") oder Bhagavan ("Erhabene"), wo aber nöd materiell denkt werde cha oder imene Bild erfasst. Er cha Vatter, Muetter, Gliebte oder Fründ sii und stoot imene persönliche Verhältnis zum Vereerer.
Inere nöchstundere Stufe manifestiert sich s Göttliche i de Trimurti, de drai Hoptgötter, em Brahma, em Vishnu und em Shiva. Je noch Richtig, werd ain vo dene Götter als öbergornet agluegt, de Brahma allerdings het in ganz Indie nu grad zwee Tempel. Die drai hend all e Frau und Chind. Denebet werdet ono anderi Götter verehrt. Wenn en Gott uf de Erde inkarniert werd, redt me vomene Avatar. Am bikanntiste sind die zee Avatar vom Vishnu, drunter de indischi Nationalheld Rama und de Krishna, "Gott i Person". Zum Tail werd au de Buddha as en Avatar vom Vishnu aglueget. S wiibliche Prinzip werd vertrete dur d Devi, wo sich i verschidnige Forme manifestiert, wie i de Parvati oder ide schwarze Kali.
De Kosmos werd wiiters ono vo Gaister und Dämone, Tier, Mensche und iri Aane bevölkeret.
[ändere] Erlösigslehr
[ändere] Samsara
Im Gegesatz zu de mosaische Religioone globt de Hindu a d Widegiburt vo jedem Wese. Dur sini Handlige verursacht jedes Wese - Menscht, Dämon, Gott, Tier - noiji Handlige oder Karma, wo im End wider uf aim zruggfalt, gueti Taate füeret zumene guete Karma, schlechti Taate zumene schlechte. Es git au Handlige, wo noitral sind. Die Tate chöned körperlich, psychisch oder gaistig sii; wer schlecht öber anderi denkt, öber de werd au schlecht denkt. Da Karma blibt ade Seel (jivatman) hange und würkt öber de Tod use. Vill schlechts Karma biwürkt denn e Widegiburt i ungünstigi Verhältnis, guets Karma biwürkt e gueti Giburt, zum Biispil ine Priesterfamili. De Zyklus vo Tod, Widergiburt und Lebe haisst Samsara. Wenn e Mensch dur sini Entwickling afangt lerne, möglichst wenig Karma - weder guets no schlechts - z bewürke, cha alts Karma ufbruuche und erlang im Schluss Erlösig (moksha) vom Samsara und chunnt nüme uf d Welt sondern verainigt sich mitem Brahman oder Paratman, de Weltseel. Da het dezue gfüert, as gwüssi Yogin seget, me söll im Lebe nu grad da tue, wa absolut nötig isch, anderi aber entgegnet, as untätig umesitze au schlechts Karma biwürke cha. Es werd au gsait, ass jede Mensch die Pflichte woner dur sini Giburt öberchunnt, wiene Gsetz (dharma) mues bifolge, demit er Karma abbaue cha. Noch de Bhagavadhgita werd s Wechsle vom Körper i de verschidnige Lebe vergliche mitem Wechsle vode Chlaider. De Zuestand vode Erlösig werd mit de Wörter "neti neti" bischribe, da haisst "nöd ase, nöd ase" und maint, as mer de Zuestand nöd i Wort fasse cha.
Die Lehr, as schlechti Taate imene spötere Lebe wider uf aim zruggfalet, het dodezue gfüert, as z Indie Gwaltlosigkait (ahimsa) enorm wichtig isch und au praktiziert werd, zum Biispil indem me kai Flaisch esse tuet. Z Indie isch de Aatail a Vegetarier mit 20-30% grösser as i jedem andere Land.
[ändere] Yoga
Yoga (zu skrt. yuj- "aabinde, aajoche") bidütet "Verbindig" vode Seel zum Göttliche und verglicht sich mitem Wort Religioo (zu lat. re-ligere "sich wider verbinde"). Je noch de Fääigkaite vomene Mensch, gits meriri Weg, sich em Göttliche z nööchere und um Erlöösig z erlange.
- Bhakti-Yoga isch de Weeg vode Higoob und Vereerig. S Göttlich werd erraicht dur gänzlichi Hiiwendig zum Göttliche, dur selbstlosi Opfer und dur Singe vo Mantra und isch guet gaignet för aifachi Mensche.
- Karma-Yoga isch de Weeg vom rechte selbstlose Handle, wo kai Beloonig suecht und isch gaignet för tatchräftigi Mensche.
- Jñāna Yoga isch de Weeg vom Wüsse und em Studium vo de hailige Schrifte und isch gaignet för gschiidi Mensche.
- Raja-Yoga oder Königs-Yoga isch de Weeg vode Meditation
Natüürli chöned je noch Möglichkaite meriri Weeg kombiniert werde und jedi Schuel git au anderi Aalaitige för en bestimmte Weg. De Hatha-Yoga (Chraftyoga), wo im Weste hüt recht verbraitet isch, isch en Bestandtail vom Raja-Yoga und dient ade Rainigung vom Körper und isch fest iibunde ine (mono)theistischi Philosophi, wo spötestens im 5. Joorhundert fertig usbildet gsii isch.
[ändere] Gschicht
[ändere] Vede
D Wurzle vom Hindusimus liget i de Zit, wo indoeuropäischi Stämm uf Indie igwanderet sind und die alti iihaimischi Bivölkerig unterworfe hend. Die neue Eroberer hend iri aigne religiöse Aasichte mitgnoo und mündlich tradiert. Spöter sind die Lehre ufgschribe worde i de vier Vede. De ältischt Veda isch de Rigveda ("Königswüsse"), wo no völlig altertümlich isch und wenig Iifluss vode unterworfen Schichte zaigt. Er isch e Sammlig vo Hymne, um d Götter z vereere. De Samaveda und de Yajurveda sind Aalaitige zum rechte opfere, wäred de Atharvaveda mee is magische ine goot. S Alter vode Vede isch recht umstritte und d Hindu seged, as si mit öber 5000 Joore, die ältiste Schrifte sind und am Aafang vom hütige Zitalter, em Kaliyuga, verchündet worden sind. Die westlichi Forschig ninnt aa, as de Rigveda öppe um 1200 v.Chr. entstanden isch.
Die vedischi Religioo isch no archaisch gsii und het ka Götterbilder oder Tempel kennt. S Füür isch extrem wichtigst gsii und drum sind em Füürgott Agni auf vill Hymne gwidmet. Anderi wichtige Götter sind de Donnergott Indra, denn Mitra und Varuna und de Soma gsii.
[ändere] Upanischade
Um 800 v.Chr. fönd sich philosophischi Tendenze afange bimerkbar mache und mystische Spekulatione sind i de Upanischade ufgschribe worde. Si bihandlet wichtigi Themene wie Widergiburt, Karma und Erlösig. I de Upanischade, wo inere Zit vo merere Joorhundert entstande sind, chamer starchi Entwicklige feststele. Gege s Endi vo dere Zit, isch e Unmuet gege die starchi Dominanz vo de Priesterchaste, de Brahmane entstande und au gege die Rite, wo zu strenggreglete leere technische Abloif worde sind. Gege 500 v.Chr. hend sich noiji Richtige uftue und de Buddhismus und Jainismus hend sich as noji Philosophie und em Schluss noiji Religioone uusbildet, wo nüme as hailigi Sprooch Sanskrit sondern Mittelindischi Dialekt verwendet hend. Ab dere Zit chamer denn au vo aigetlichem Hinduismus rede. As religiös-philosophischi Literaturgattig sind aber Upanischade no bis is 16. Joorhundert verfasst worde.
[ändere] Klassischi Zit
De Hinduismus zaigt im Mahabharata ("Groossindie"; 450 v.Chr.), em indische Nationalepos, scho die bikannti typischi Uusprägig und gelt hüt no vilne Inder as Vorbild. De wichtigst Bistandtail vom dem Heldeepos isch d Bhagavadgita, wo de Gott Krishna sini monotheistisch prägti Lehr em Arjuna verchündet. D Bhagavadgita isch erscht um 200 v.Chr. dichtet worde und später in Mahabharata ibaut wore. Si isch die hinduistischi Schrift, wo am maiste glese und zitiert werd und bis hüt för vill Mensche en wichtigi Rootgeber isch. Fast all bidütende Philosophe wie de Sri Aurobindo und Politiker wie de Mahatma Gandhi hend de Text uusfüerli kommentiert.
De Hindusimus zaichnet sich uus - im Gegesatz zude altvedische Religioo - dur prächtigi Tempelbaute und lebhafti Götterbilder. S Chernstugg bildet d Trimurti ("Draigstalt"), wo us de drai Hoptgötter Brahma (Schöpfig), Vishnu (Erhaltig) und Shiva (Zerstörig) bistoot. De Hinduismus het sich im Verlauf vode Gschicht i meriri Richtige gspalte.
[ändere] Mogulezit
Die islamische Herrscher hend voralem die buddhistische Mönch verfolgt, well die Gott generell verlügnet hend. Die maiste Herrscher hend d Hindu lo si loo i de Kultusüebig, s het aber au Herrscher ggee, wo gwaltsam gege de Hinduismus vorggange sind. Us de Vermischig vo Hinduismus und Islam het de Guru Nanak (1469-1539) de Sikhismus is Lebe grueffe, e monotheistischi Religioo, wo im indische Staat Panjab am stärchste verbraitet isch. Au de indischi Mystiker Kabir (1440-1518) het i sinene Gedicht muslimischi und hinduistischi Gedanke verbunde.
[ändere] Noizit
Mitem erwache vom indische Nationalgfüel im End vom 19. Joorhundert isch au noi öber de Hinduismus reflektiert worde. En wichtige Iifluss het au de Mahatma Gandhi ghaa, wo för d Entschärfig vom Chastewese und d Gliichberechtigung vo de Frau iigstanden isch. D Witweverbrennig und anderi vo de europäische Kolonialhere as barbarisch empfundini Sitte werdet bis hüt polizailich verfolgt und vom Staat verurtailt. Zudem sind die vonere bildete Schicht ghaimbhaltne Schrifte vo Indologe i europäischi Sprooche öbersetzt worde und so aber au z Indie plötzli anere vill braitere Bevölkerigschicht zuegänglich worde. Wells im Hindusimus kai öbergornets Organ git, entstönd immer wider noiji Richtige, wo zum Tail au im Weste groosse Achlang findet. De Gründer vonere noije Schuel werd Guru ("Lehrer") gnennt.
[ändere] Büecher
- Axel Michaels: Der Hinduismus. Münche 1998. ISBN 3-406-44103-3
- Jan Gonda: Die Religionen Indiens. Stuttgart 1960 (3 Bänd).
- Klaus Mylius: Die Bhagavadgita. Münche 1997, dtv 12455. ISBN 3-423-12455-5
[ändere] Lueg no
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